Bakterien und ihr positiver Einfluss auf den menschlichen Körper

Gute Bakterien gegen Neurodermitis Haut

Kind mit Neurodermitis am Arm trägt Creme auf.

Die Pharmazeutische Zeitung berichtete in einer ihrer jüngsten Ausgaben über eine Studie US-amerikanischer Forscher zur Therapie bei Neurodermitis-Ekzemen. Die Wissenschaftler haben Lotionen mit Bakterien hergestellt und damit die Haut von Patienten behandelt. Ihr Ziel war es die Zahl natürlicher gesunder Bakterien zu erhöhen und dadurch das Vorkommen des schädlichen Neurodermitis-Bakteriums Staphylococcus aureus bei den Betroffenen zu reduzieren.

Laut Zeitung konnte in einer Phase-I-Studie „die Fehlbesiedlung der Haut bei Neurodermitikern, die der Hautentzündung zugrunde liegt, reduziert werden“. Das berichten die Forscher um Dr. Teruaki Nakatsuji von der University of California San Diego im Fachjournal Science Translational Medicine. Demnach hatten die Forscher verschiedene Hautbakterien „auf ihre antimikrobiellen Eigenschaften hin untersucht und festgestellt, dass einzelne Stämme der Streptococcus-Arten S. hominis und S. epidermidis antimikrobielle Peptide (AMP) produzieren.“ Diese bislang unbekannten Wirkstoffe seien hochpotent und töteten S. aureus selektiv ab.

Die antimikrobielle Wirkung der Bakterienstämme – das hätten klinische Untersuchungen gezeigt – sei auf der Haut von gesunden Probanden hoch, bei Neurodermitis-Patienten dagegen gering gewesen. Genau anders herum war es bei dem krankheitserregenden Bakterium Staphylococcus aureus. Darum isolierten die Forscher zunächst von fünf Patienten jeweils antimikrobiell wirksame Stämme, vermehrten sie und arbeiteten sie in eine Lotion ein – jeder Patient erhielt die für ihn optimierte Lotion. Diese wurde einmalig auf dem Unterarm aufgegeben, und laut Bericht führte dies innerhalb von 24 Stunden zu einem signifikanten Rückgang des krankheitserregenden Keims.

Eine Phase-II-Studie soll nun klären, ob eine längerfristige Anwendung der personalisierten Lotion das Verursacher-Bakterium auf Dauer reduzieren kann. In jedem Falle gibt es einen Vorteil gegenüber klassischerweise verabreichten Antibiotika: Die Anwendung wie in der Studie wirkt ausschließlich gegen einen bestimmten Erreger, schont die Hautflora und stellt eine gesunde Balance von gesunden und schädlichen Bakterien her. Dasselbe Prinzip liegt Wirkstoffen wie ibiotics stimulans zugrunde, der bereits auf dem Markt erhältlich ist.

Quellen:

http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=67895

http://stm.sciencemag.org/content/9/378/eaah4680

Gute Bakterien gegen Neurodermitis
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