Die Bakterien in unserem Körper – auf der Haut, im Darm, im Hals – bilden einen eigenen Mikroorganismus, der Mikrobiom genannt wird. Dieses muss wie unser gesamter Organismus versorgt werden. Die Nahrung für Bakterien nennen wir Präbiotika: das, was vor dem Leben („Bio“) der Bakterien kommt.

Doch wovon ernähren sich Bakterien? Was hält sie am Leben?

Bislang sind wir davon ausgegangen, dass unsere Ernährung Auswirkung auf die Bakterienvielfalt und damit auf unsere Gesundheit hat. Das ist auch so. Forscher haben aber jetzt herausgefunden, dass Bakterien nicht nur unsere direkte Nahrung nutzen, sondern für sie wichtige Nährstoffe zum Teil auch selbst produzieren.

Das schreiben die Mikrobiologen Thomas Postler und Sankar Ghosh von der Columbia University in New York in einem Beitrag für das Fachmagazin „Cell Metabolism“. Bei Studien an Mäusen haben Forscher im Darminhalt der Tiere zwar 179 verschiedene so genannte Metaboliten (Zwischenprodukte bzw. Abbauprodukte des Stoffwechsels) gefunden, 48 davon waren aber nicht im Futter der Labortiere enthalten. Sie sind also erst im Verdauungssystem der Mäuse entstanden. „Weitere Experimente zeigten, dass 13 dieser Substanzen wahrscheinlich ausschließlich von Bakterien produziert wurden“, schreibt der deutsche Journalist Hanno Charisius in einem entsprechenden Beitrag in der Süddeutschen Zeitung.

Im Umkehrschluss heißt das einmal mehr: Mit unserer Ernährung können wir Wachstum und Vielzahl der Bakterien und deren eigenen Mikroorganismus beeinflussen. Sie produzieren aus unserer Verdauung Stoffe, die zum Beispiel die Zellen der Darmwand regenerieren können und damit den Blutkreislauf vor Bakterien aus dem Darm schützen.

Quellen:

http://www.cell.com/cell-metabolism/fulltext/S1550-4131(17)30296-6

http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/mikrobiom-wie-der-mensch-von-seinen-bakterien-abhaengt-1.3544344

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