Bakterien und ihr positiver Einfluss auf den menschlichen Körper

Mit dem Mikrobiom das Immunsystem stärken Wohlbefinden

Corona bzw. Covid-19 und die Möglichkeiten, sich davor zu schützen, haben die Schlagzeilen in diesem Jahr bestimmt. Das hat einmal mehr das Interesse an Informationen geweckt, wie wir ganz allgemein unser Immunsystem stärken („Booster“) und etwas für unsere Gesundheit tun können. Eine wichtige Rolle spielt dabei das Mikrobiom, also die Gesamtheit aller Bakterien, Viren und anderer Mikroben auf unserer Haut und in unserem Körper.

Mehrere wissenschaftliche Untersuchungen haben in diesem Corona-Jahr 2021 die Zusammenhänge von Mikrobiom und Immunsystem belegt und gezeigt, dass wir durch eine gezielte Stärkung der guten Bakterien unsere Gesundheit positiv beeinflussen können. So hat vor wenigen Wochen die Robert-Koch-Stiftung ihren gleichnamigen Preis an Wissenschaftler verliehen, deren Forschung sich den Zusammenhängen von Mikroflora und Immunsystem widmet – unter anderem an die Immunologin Yasmine Belkaid vom National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID) der USA. Zur Begründung hieß es, sie habe „in maßgebender Weise gezeigt, wie die Bakterien, die unseren Darm und die Haut besiedeln, unsere Mikroflora und unser Immunsystem trainieren und uns so helfen, Infektionserreger abzuwehren“.

In einem Interview hatte Belkaid schon vor einigen Jahren darauf hingewiesen, wie wichtig es ist, das Mikrobiom in seiner Zusammensetzung genauer zu erforschen. „Das Mikrobiom spielt eine extrem wichtige Rolle in der Regulation des Immunsystems und des Stoffwechsels. Wenn jemand [aber] einen Infekt oder eine genetische Veranlagung hat, zum Beispiel bei einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung, können die Mikroorganismen zu Aggressoren werden.“ Sie können aber gleichzeitig auch „das Immunsystem anregen, indem sie es sozusagen trainieren und ein wenig reizen, damit es besser auf Infektionen reagiert.“

Entscheidend für das Mikrobiom ist eine gesunde Ernährung. Nicht nur die Darmflora, sondern indirekt auch unsere Haut, unser Wohlbefinden und eben auch unser Immunsystem, hängen davon ab (siehe auch https://www.gesunde-bakterien.de/immunsystem/). Selbst entzündlich-rheumatische Erkrankungen können durch das Mikrobiom – und das wiederum durch die Zusammensetzung unseres Essens – positiv beeinflusst werden. Darauf hat in diesem Jahr die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) hingewiesen. „Der zunehmende Verzehr verarbeiteter Nahrungsmittel und der Gebrauch von Antibiotika reduzieren die Diversität des Darmmikrobioms deutlich“, heißt es in einer Mitteilung. Und je geringer die Artenvielfalt innerhalb des Mikrobioms ist, desto schneller können sich Erreger von Krankheiten und Entzündungen im Körper vermehren. Die Forschung des Jahres 2021 zeigt also einmal mehr: Ausgewogene Ernährung kann zu einem artenreichen Mikrobiom führen, und das zu einem starken Immunsystem und ganz allgemein zu mehr Gesundheit.

 

Quellen:

https://www.robert-koch-stiftung.de/preise/robert-koch-preis
https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Robert-Koch-Preis-2021-geht-an-die-Professoren-Belkaid-und-Baeumler-424075.html
https://www.derstandard.de/story/2000080175832/immunologin-belkaid-mikroben-sind-sensoren-unseres-verhaltens

Mit dem Mikrobiom das Immunsystem stärken
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