Bakterien und ihr positiver Einfluss auf den menschlichen Körper

Mittel gegen Antibiotika-resistente Bakterien Wohlbefinden

Antibiotika-resistente Bakterien

Die weltweit steigende Zahl von Antibiotika-Resistenzen ist ein ernsthaftes Problem. Denn immer häufiger können dadurch auch gut behandelbare, mitunter harmlose bakterielle Infekte einen tödlichen Verlauf nehmen, wenn sich die jeweiligen Erreger mit keinem bekannten Antibiotikum mehr wirksam bekämpfen lassen.

Neue Hoffnung wecken Untersuchungen von Heidelberger Wissenschaftlern. Sie haben getestet, ob und wie sich die Wirksamkeit von Antibiotika durch Kombination mit anderen Stoffen erhöhen oder wieder herstellen lässt. Insgesamt 79 verschiedene Substanzen – Schmerzmittel, Durchfall-Präparate, Lebensmittel-Zusatzstoffe und vieles mehr – wurden jeweils mit einem Antibiotikum kombiniert und die jeweilige Wirkung dieser Kombinationen auf drei unterschiedliche Erreger-Arten (Pseudomonas aeruginosa, Escherichia coli und Salmonella typhimurium) untersucht.

Die meisten der rund 3000 getesteten Kombinationen zeigten eher eine abgeschwächte antibiotische Wirkung. In mehr als 500 Fällen konnten die Heidelberger Forscher einen verstärkenden Effekt beobachten und publizierten dieses im Fachjournal „Nature“. Eine besonders große öffentliche Aufmerksamkeit erregte dabei die Kombination aus dem Antibiotikum Spectinomycin mit Vanillin. Offensichtlich sorgte das Vanillin, das wir sonst aus Dessert-Küche und Weihnachtsbäckerei kennen, dafür, dass schwach wirksame Antibiotika tiefer in das Erreger-Bakterium eindringen und es abtöten oder sein Wachstum stoppen können.

Spectinomycin wurde Anfang der 1960-er Jahre entwickelt und wird heute nur selten verwendet, weil viele Bakterien gegen den Wirkstoff resistent geworden sind. Insoweit ist das Untersuchungs-Ergebnis ein wichtiger Baustein, um das Antibiotikum wieder nutzbar zu machen. Veröffentlichungen zufolge könnten die getesteten Wirkstoff-Kombinationen auch dazu dienen, gezielt bestimmte Bakterien selektiv zu beseitigen, ohne dabei nützliche Bakterien zu schädigen.

Ein weiterer Vorteil ist, dass die verwendeten Substanzen wie Vanillin oder Schmerzmittel als Lebensmittelzusatzstoffe bzw. Medikamente für den Menschen zugelassen sind. Man kann also dazu übergehen, die zunächst im Labor getesteten Effekte der neuen Antibiotika-Kombinationen auf den Menschen zu untersuchen.

 

Quellen:

https://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=77383

https://www.zeit.de/news/2018-07/08/mit-arzneimittel-mischungen-gegen-multiresistente-bakterien-180708-99-61334

Mittel gegen Antibiotika-resistente Bakterien
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