5. Feb 2020
Unsere Böden können umso mehr Nährstoffe aufnehmen und damit für mehr Ertrag sorgen, je mehr verschiedene Bakterien und Pilze in ihnen vorkommen. Das haben Forscher der Universität Zürich gemeinsam mit dem Schweizer Kompetenzzentrum für landwirtschaftliche Forschung (Agroscope) in einer Studie nachgewiesen. In einem Beitrag des Labormagazins Analytik News heißt es dazu: „Je artenreicher die mikrobielle Gemeinschaft ist, desto mehr Ökosystem-Funktionen bleiben intakt – was sich positiv auf die Landwirtschaft auswirkt.“
Die Wissenschaftler haben die Biodiversität in verschiedenen Böden untersucht und bestimmt, wie viele und welche Pilze und Bakterienarten vorkamen, welche Pflanzen auf den Böden wuchsen und wie viele Nährstoffe sie aufnehmen konnten. „Waren in den Böden nur ein paar wenige oder gar keine Mikroorganismen vertreten, wuchsen lediglich Gräser und es wurden viel weniger Nährstoffe aufgenommen“, heißt es in dem Fachbeitrag.
Das Netzwerk der vielen Pilz- und Bakterienarten müsse man sich dabei wie das Zusammenarbeiten in einer riesigen Fabrik vorstellen. Gibt es eine große Anzahl und Vielfalt im Boden, sind alle Jobs ausreichend besetzt, und der Boden kann alle Aufgaben erfüllen – auch in schwierigen Zeiten wie langen Trockenperioden oder bei unterschiedlichen Umwelteinwirkungen. „Je verflochtener das Netzwerk ist, desto mehr können unsere Böden für die Landwirtschaft leisten“, wird Marcel van der Heijden von der Universität Zürich zitiert.
Die Bakterienvielfalt in unseren Böden ist Teil der weltweiten Mikrobiom-Vorkommen. Schätzungen zufolge gibt es weltweit bis zu drei Milliarden verschiedene Arten von Mikroorganismen (siehe auch https://www.gesunde-bakterien.de/mikroflora/). Die meisten Bakterien sind für unser Ökosystem und für ein gesundes Leben elementar, nur wenige sind tatsächlich Schädlinge oder Krankheitserreger.
https://www.nature.com/articles/s41467-019-12798-y
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