Immer wieder ist der vermehrte Einsatz von Antibiotika Thema von Veröffentlichungen in Medien und Fachmagazinen. Denn Antibiotika helfen zwar bei gefährlichen bakteriellen Infektionen, sie haben also durchaus Vorteile. Viele Menschen nehmen aber Antibiotika auch dann ein, wenn keine bakterielle Infektion vorliegt. Das kann gefährlich werden, wenn Bakterien durch die häufige Einnahme resistent werden. Das Medikament hilft dann nicht mehr – auch dann nicht, wenn es dringend nötig ist.
Zuletzt hat die Krankenkasse DAK Ergebnisse einer Studie vorgestellt, nach der fast 30 Prozent der Antibiotika-Verordnungen im Jahr 2013 mit Blick auf die Diagnose fragwürdig waren. “Die Über- und Fehlversorgung hat dramatische Folgen: Immer mehr Bakterien entwickeln Resistenzen und bedrohen zunehmend die Gesundheit von Patienten im Krankenhaus”, so die DAK. “Damit werden Infektionen wieder zur tödlichen Gefahr, weil Antibiotika nicht mehr wirken.”
Laut DAK sei ein Grund für den falschen Einsatz von Antibiotika nicht etwa Unwissen von Ärzten, sondern die Erwartungshaltung vieler Patienten. Husten, Schnupfen, Kratzen im Hals – das ist lästig und soll nicht sein. Also bitte ein Mittel, das sofort gegen alles hilft. Dadurch wird die natürliche Bakterien-Vielfalt im menschlichen Körper angegriffen, obwohl diese keine Schuld an Erkältung und Schniefnase trägt. Im Gegenteil: Sie ist wichtig, damit im Körper eine gesunde Balance der vielen Millionen Bakterien besteht.
Auch der Verband Klassischer Homöopathen Deutschlands (VKHD) betont, dass Resistenzen durch Antibiotika-Verordnungen immer stärker auftreten.
Dieser Post ist auch verfügbar auf: Englisch