Bakterien und ihr positiver Einfluss auf den menschlichen Körper

Probiotika als Mittel gegen Parodontose Körper

Probiotika werden schon seit vielen Jahren genutzt, um das Mikrobiom etwa im Darm (auch Darmflora genannt) zu optimieren oder möglichen Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts vorzubeugen. In der Zahnheilkunde wird die Therapie mit Probiotika erst seit kurzem als ernst zu nehmende Alternative zur herkömmlichen Behandlung zum Beispiel bei Gingivitis oder Parodontose resp. Parodontitis gesehen. Ulrich Schlagenhauf und Yvonne Jockel-Schneider von der Universität Würzburg verweisen in einer Veröffentlichung darauf, dass „eine stetig wachsende Zahl von randomisierten kontrollierten klinischen Studien (RCT)“ die Wirkung von Probiotika bei der Behandlung von Zahnkrankheiten oder Problemen mit der Mundhygiene untersuchen.

So war in zwei Studien nachgewiesen worden, dass der Verzehr des Probiotikums Lactobacillus reuteri zu „einem signifikanten und ausgeprägten Rückgang der Zahnfleischentzündung im Vergleich zu den Placebo-Konsumenten“ geführt hat. Die Wirkweise mag dabei ganz unterschiedlich sein. Das Portal „Zahnarzt Wirtschaft Praxis“ nennt unter anderem die Nahrungskonkurrenz zwischen verschiedenen Bakterien-Arten. Wo die guten und gesunden Bakterien Nahrung beanspruchen und finden, entziehen sie den pathogenen, also schädlichen Keimen die Grundlage. Andere Bakterien neutralisieren die gefährliche Säure der Kariesbakterien, die den Zahnschmelz schädigt. Außerdem gilt als wahrscheinlich, dass allein die Einnahme von Probiotika etwa in Form von Lutschtabletten oder Kaugummis „über den Darm die Mikroflora im Mund positiv beeinflussen könnte“.

Dabei darf nicht verschwiegen werden, dass der Einsatz von lebenden (!) Probiotika (anders als mikrobiotische Wirkstoffe) immer die Gefahr einer Säurebildung in sich birgt. Im Falle ausgeprägter Parodontitis oder bei Vorbelastungen könnten sie aber im Gesamtergebnis von Vorteil sein. Die Gabe von Antibiotika zur Behandlung von bakteriellen Entzündungen im Mund kann hingegen in vielen Fällen kontraproduktiv sein. Die vor kurzem mit einem Forschungspreis ausgezeichnete Medizinerin der Universität Bonn Dr. Raluca Cosgarea verweist darauf, dass sich schädliche Bakterien auch zur Wehr setzen: „Je mehr Kontakt sie mit dem Arzneistoff haben, desto eher können sie dagegen auch resistent werden“, heißt es in einer Mitteilung der Universität. Zudem zerstören Antibiotika die Mund-Bakteriengemeinschaft.

Immer mehr Studien zeigen, dass uns Tausende verschiedener Bakterien-Arten vor Krankheitserregern schützen, während die Zahl der gefährlichen Bakterien weitaus geringer ist. Damit das so bleibt, ist ein ausgewogenes Mikrobiom im Darm, in der Mundhöhle und im gesamten Körper wichtig. Es ist daher wichtig, die nützlichen Mikroben in der Mundflora zu fördern und so Zahnkrankheiten und Symptomen wie Karies und Parodontose resp. Parodontitis oder Mundgeruch vorzubeugen.

Quellen:

https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fdmed.2021.708666/full#T1

https://www.zwp-online.info/zwpnews/dental-news/branchenmeldungen/probiotika-wie-bakterien-die-mundgesundheit-starken

https://idw-online.de/de/news798744

Probiotika als Mittel gegen Parodontose
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