Bakterien und ihr positiver Einfluss auf den menschlichen Körper

Bakterien schützen die Haut vor Feuchtigkeitsverlust Haut

Wie können wir unsere Haut vor Feuchtigkeitsverlust schützen? Diese Frage stellen sich insbesondere Betroffene mit trockener Haut, Juckreiz oder entzündlichen Hautkrankheiten wie Neurodermitis. Forscher am US-amerikanischen National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID) haben festgestellt, dass Haut mit einem besonders hohen Anteil an Bakterien vom Typ Staphylococcus epidermidis weniger Feuchtigkeit abgibt als andere Haut. Das Bakterium S. epidermidis gilt schon lange als besonders wichtig für ein gut funktionierendes Haut-Mikrobiom (Hautflora) und die Hautgesundheit.

Die Forscher applizierten S. epidermidis Bakterien auf den Rücken von Mäusen und setzten die Tiere Bedingungen aus, die normalerweise Hautirritationen und trockene Haut hervorrufen. Dabei zeigte sich, dass die Haut der behandelten Tiere einen signifikant geringeren Wasserverlust aufwies als die der Vergleichsgruppe. Weitere Untersuchungen ergaben, dass hierfür ein Enzym mit dem Namen Sphingomyelinase (Sph I) verantwortlich sein könnte. Dieses Enzym wird von S. epidermidis Zellen ausgeschieden und ist an der Bildung von Ceramiden beteiligt.

Ceramide sind wichtige Lipide der Hornschicht und direkt für die Aufrechterhaltung der Hautbarriere verantwortlich. Gelingt es mithilfe der S. epidermidis Bakterien, diese Lipide in der Haut zu schützen und ihre Produktion zu steigern, kann so dem Ceramid-Mangel, wie er bei Neurodermitis, Schuppenflechte oder Xerosis (sehr trockene Haut) vorliegt, wirkungsvoll begegnet werden. Auf diese Weise kann die „probiotische“ Aktivität der S. epidermidis Bakterien für die Gesunderhaltung der Haut genutzt werden.

Eine ähnliche Wirkung erzielen wir schon heute durch spezifische Peptide bzw. Aminosäure-Verbindungen, wie sie zum Beispiel im Milchsäurebakterium Lactobacillus brevis (DSM17250) gebildet werden. Bioaktive Bestandteile des Bakteriums aktivieren gezielt die natürlichen S. epidermidis Bakterien im Mikrobiom, die so ihre schützende Wirkung entfalten können. Diese Peptide sind im Wirkstoff „stimulans“ für mikrobiotische medizinische Hautpflege verfügbar gemacht worden. „stimulans“ Produkte stärken das Wachstum von S. epidermidis, wodurch die Zahl von Entzündungsbakterien reduziert, die Hautbarriere gestärkt und die Immunabwehr der Haut verbessert wird.

Die Hautfeuchtigkeit so zu erhalten hat nach Ansicht der Forscher noch einen weiteren Vorteil: Es schützt wirksam vor Hautalterung und Falten – und zwar nicht durch ein Anti-Aging-Produkt, das der Haut künstlich zugeführt wird. Sondern allein mit Hilfe eines starken und ausbalancierten Haut-Mikrobioms, durch das der natürliche Feuchtigkeitsgehalt erhalten bleibt.

Quellen:
https://www.nih.gov/news-events/nih-research-matters/compound-produced-bacteria-protects-skin
https://www.mdmverlag.com/wirkstoff-des-jahres/wirkstoff-des-jahres-2018/
https://beautytipps.ch/hautpflege-wirkstoff-ibiotics-stimulans-ist-wirkstoff-des-jahres-2018/

Bakterien schützen die Haut vor Feuchtigkeitsverlust
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