Bakterien und ihr positiver Einfluss auf den menschlichen Körper

Wie der westliche Lebensstil die Darmflora beeinflusst Allgemein, Körper, Verdauung

Der Lebensstil der Menschen in den westlichen Industrienationen – insbesondere ihre Ernährung – schadet der Bakterien-Vielfalt im Darm und damit unserer Gesundheit. Auf diese Erkenntnisse haben Autoren gleich mehrerer Zeitungen und Nachrichtenagenturen in diesem Monat hingewiesen. Sie berufen sich dabei auf Forschungsergebnisse international tätiger Wissenschaftler.

So erkranken Menschen aus Industrieländern im Vergleich zu Naturvölkern und Bewohnern von Entwicklungsländern zwar seltener an Infektionskrankheiten – eine Folge vor allem von Hygieneregeln. „Andererseits sind chronische Krankheiten wie Allergien, Darmentzündungen, Fettleibigkeit und Diabetes viel stärker verbreitet als bei Menschen mit traditioneller Lebensweise“, heißt es beispielsweise in einem Beitrag bei „Wissenschaft aktuell“. Der Unterschied im Lebensstil, auch die unterschiedliche Art der Ernährung, spiegle sich in der Zusammensetzung der Darmflora wider.

In einer Studie haben Forscher demnach die Darmflora von Menschen in Papua-Neuguinea untersucht. Sie fanden dabei eine deutlich größere Bakterienvielfalt als in der Darmflora junger Menschen aus den USA. „Die Biologen fanden 47 Mikroben, die in Neuguinea in jedem Darm vorkamen, aber bei den Studenten in den USA nie zu finden waren“, berichtet unter anderem die Zeitung „Die Welt“.

In einer zweiten Studie untersuchten Forscher die Mikroflora von Yanomami-Indianern im Amazonasgebiet von Venezuela. Sie leben als Jäger und Sammler und hatten bis vor wenigen Jahren keinen bekannten Kontakt zur westlichen Zivilisation. Die Auswertung von Speichel-, Haut- oder Stuhlproben ergab, dass die Indianer eine besonders große Vielfalt an Mikroorganismen in sich tragen. „Im Vergleich zu ihnen haben US-Bürger eine um 40 Prozent geringere Biodiversität bei den Mikroorganismen auf der Haut und im Darm“, heißt es bei der „Welt“.

Hygienische Regeln zu lockern ist jedoch nach Meinung der Forscher der falsche Weg, um eine stärkere Bakterien-Vielfalt im menschlichen Organismus zu erreichen. Man solle „vielmehr darüber nachdenken, wie wir den mit dem modernen Lebensstil verbundenen Kollateralschaden für die Darmflora verringern können, ohne auf die Vorteile unserer Lebensweise zu verzichten”, zitiert „Wissenschaft aktuell“ Andrew Greenhill von der Federation University Australia in Churchill. „Wenn es beispielsweise gelänge, die Vermehrung von Darmkeimen anzuregen, die in zu geringer Zahl vorliegen, könnten dadurch Krankheiten behandelt oder deren Entstehung vorgebeugt werden“, heißt es weiter. Dies könne unter anderem durch eine Ernährungsumstellung oder über Nahrungsergänzungsmittel erreicht werden.

 

 

Quellen:

http://www.wissenschaft-aktuell.de/artikel/Wie_westliche_Lebensweise_die_Darmflora_veraendert1771015589809.html

http://www.welt.de/gesundheit/article139737268/Westlicher-Lebensstil-reduziert-Vielfalt-im-Darm.html

http://www.t-online.de/lifestyle/gesundheit/id_73695540/darmflora-sensationelle-entdeckung-am-amazonas.html

Wie der westliche Lebensstil die Darmflora beeinflusst
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