Bakterien und ihr positiver Einfluss auf den menschlichen Körper

Durch gesunde Bakterien Diabetes vorbeugen Allgemein, Körper, Verdauung

Diabetes

Der Darm eines erwachsenen Menschen beherbergt rund 1,5 Kilogramm Bakterien. Davon gelten wenige Prozent als potenziell schädliche Bakterien, denen eine überwiegende Zahl „guter Bakterien“ gegenüber stehen. Ist diese gesunde Balance der Darmflora bzw. Darmmikrobiota gestört, sind auch zahlreiche Prozesse im Körper gestört, auch ein Einfluss auf die Entstehung von Diabetes ist inzwischen bekannt. In mehreren Studien haben Wissenschaftler festgestellt, dass bei Diabetikern (Typ 1) die Vielfalt der Bakterienstämme bereits Monate oder Jahre vor der Erkrankung abnimmt und sich die Zahl der „guten Bakterien“ in Einzelfällen um 25 Prozent reduziert hat.

Ob man durch gezielten Verzehr gesunder Bakterien Diabetes verhindern oder vorbeugen kann, haben Forscher bei rund 8.000 Neugeborenen untersucht. Die Babys besaßen erblich bedingt ein erhöhtes Risiko für Diabetes 1. Ein Teil von ihnen erhielt nun an den ersten Lebenstagen Probiotika aus lebenden Mikroorganismen wie Milchsäurebakterien. In den Folgejahren zeigte sich, dass diese Kinder seltener sogenannte Inselzell-Antikörper gebildet haben, die als Vorboten eines Typ-1-Diabetes gelten.

Auch für Diabetes Typ 2 gibt es neue Studien: Die Harvard School of Public Health in den USA führte drei Langzeit-Studien mit insgesamt fast 300.000 Teilnehmern durch. Im Laufe der Studien erkrankten mehr als 15.000 Testpersonen an Diabetes Typ 2. Bei dieser Diabetesform produziert die Bauchspeicheldrüse entweder nicht mehr genug Insulin oder die Körperzellen reagieren nicht stark genug auf das gebildete Insulin. Die Studien zeigten, dass der Konsum von Milchsäurebakterien zum Beispiel in Joghurt dieses Diabetes-Risiko senkte. Andere Milchprodukte wie Milch und Käse hatten keine derartigen positiven Auswirkungen.

Es braucht noch weitere Untersuchungen, um am Ende eine Probiotika-Kur zur Vorbeugung von Diabetes zu empfehlen. Doch schon jetzt zeigt sich einmal mehr, dass die Bakterien-Vielfalt Einfluss auf unseren gesamten Körper und auf weitverbreitete ernste Erkrankungen haben kann.

Quellen: http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/mikrobiom-so-beeinflusst-die-darmflora-das-diabetes-risiko-a-1114569.html

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