Bakterien und ihr positiver Einfluss auf den menschlichen Körper

Gemüse in der Kosmetik als Mittel für gesunde Haut? Allgemein, Haut, Verdauung

Auf dieser Themenseite haben wir schon einige Male über die Vorteile von fermentiertem Gemüse für die Gesundheit geschrieben: Lebensmittel wie Sauerkraut sind reich an Milchsäurebakterien, sorgen dadurch für eine gesunde Darmflora und stärken so unser Immunsystem. Im selben Maße betonen Fachpublikationen die positive Rolle von Milchsäurebakterien für eine gesunde Hautflora bzw. ein gesundes Hautmikrobiom.

Aus der Kombination der beiden durch zahlreiche Studien gestützten Erkenntnisse haben einige Anbieter von Naturkosmetik den Schluss gezogen, dass fermentiertes Gemüse in Hautcremes gut für eine gesunde Haut sein müsse. Das ist jedoch fraglich und wissenschaftlich bislang nicht zu belegen.

Der Grundgedanke dabei ist nicht verfehlt: Es geht nämlich vielen Herstellern alternativer Hautpflege darum, den Einsatz von Antibiotika bei Hauterkrankungen zu reduzieren oder ganz überflüssig zu machen. Sie wollen durch den Einsatz guter Bakterien das Mikrobiom – also die natürliche Vielfalt der Bakterien in und auf unserem Körper – in ein gesundes Gleichgewicht bringen. Pathogene (schädliche) Bakterien und Keime werden so verdrängt.

Dermatologen wie die Berliner Hautärztin Yael Adler glauben allerdings nicht an die Wirkung von fermentierten Lebensmitteln in Cremes. Unter anderem, weil Bakterien in einer Bodylotion nicht überleben können.

Lebende Bakterien sollten in einer Hautcreme nicht vorhanden sein. Aber die Wirkstoffe der guten Bakterien können als mikrobiotische Bestandteile eine Hautpflege wertvoll machen. Insbesondere wenn die Hautpflege mit Hilfe von Mikroorganismen-Wirkstoffen die Hautflora wieder ins Lot zu bringt. Die Hautcreme soll dafür sorgen, dass die gesunden Bakterien auf der Haut stimuliert und gestärkt werden. Das funktioniert bereits mit Extrakten von Milchsäurebakterien. Es genügt die mikrobiologische Komponente, die die Vermehrung gesunder Bakterien auf der Haut stimuliert und damit eine natürliche und gesunde Hautflora schafft.

Man muss nur wissen, welche Bausteine entscheidend sind. Hier hat die Mikrobiom-Forschung der letzten Jahre viel erreicht. Daher ist – auch ohne fermentiertes Gemüse – eine Behandlung von Hauterkrankungen mithilfe guter Bakterien schon heute möglich.

 

Quellen:

https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/naturkosmetik-fermentiertes-gemuese-in-kosmetika-effekt-bisher-nicht-nachgewiesen
https://sz-magazin.sueddeutsche.de/beauty/gruen-im-gesicht-85733

 

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