Bakterien und ihr positiver Einfluss auf den menschlichen Körper

Neue Therapie: Mikrobiom der Haut entschlüsselt Haut

Auf unserer Haut tummeln sich Millionen verschiedener Bakterien, das so genannte Mikrobiom. Es besteht aus guten, gesunden Bakterien, die die Entzündungskeime (pathogene Bakterien) soweit eingrenzen, dass unsere Hautflora und die schützende Hautbarriere in einem gesunden Gleichgewicht sind. Gerät das Mikrobiom aus der Balance, können die pathogenen Bakterien überwiegen und Hautkrankheiten wie Akne, Neurodermitis, Psoriasis oder Rosazea begünstigen. Der bakterielle Schutzschild der Haut ist dann nicht mehr intakt.

Will man Hauterkrankungen langfristig vorbeugen oder rein probiotisch oder mikrobiotisch behandeln – also ohne Medikamente wie Kortison – hilft es zu wissen, wie sich das Mikrobiom auf der Haut genau zusammensetzt. Denn wenn wir wissen, welche Bakterienarten vorkommen und welche von ihnen die Balance der Hautflora fördern oder stören, kann die probiotische Therapie (als Gegensatz zur Gabe beispielsweise von Antibiotika) auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten werden.

Ein Forschungsteam der Technischen Universität München (TUM) hat nun ein Vorgehen entwickelt, das mit Hilfe des Enzyms Benzonase noch genauere Analysen des Mikrobioms ermöglicht. Die Methode eröffnet neue Möglichkeiten der Diagnose und Therapie für die Dermatologie, schreibt die TUM dazu.

In einer Mitteilung der Universität heißt es weiter: „Benzonase wird schon seit längerem eingesetzt, um beispielsweise Proteine aufzureinigen. […] Die Selektion der Hautbakterien funktioniert nach demselben Prinzip: Genstücke aus Hautzellen oder toten Bakterien werden vom Enzym zerkleinert und lassen sich abtrennen. Die übrig gebliebenen Bakterien kann man mechanisch zerstören und dann gezielt deren DNA untersuchen.“

Mit Hilfe dieser Erkenntnisse könnten Forscher nun noch genauer als bisher die Keime identifizieren, die bei bestimmten Hautkrankheiten zu finden sind, und außerdem die guten, gesunden Bakterien identifizieren, die einen Krankheitsverlauf positiv beeinflussen. Nach Angaben der TUM wird die neue Methode zur Mikrobiom-Analyse bereits in zahlreichen Kohortenstudien zu Hautkrankheiten angewendet.

 

Quellen:

https://idw-online.de/de/news774106

https://www.mri.tum.de/news/mikrobiom-analyse-haut-bakterien-im-visier

Neue Therapie: Mikrobiom der Haut entschlüsselt
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